Smarte Systeme als Untersuchungsgegenstand
Am ZESS betrachten wir Smarte Systeme über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg – angefangen bei der Planung, über die Entwicklung und Nutzung bis hin zu Stilllegung und Recycling. Neuartig und richtungsweisend ist dabei unser inter- und transdisziplinärer Forschungsansatz, der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus 14 verschiedenen Disziplinen vereint.
Wir verfolgen das Ziel, Smarte Systeme, deren charakteristische Eigenschaften und die daraus resultierenden Veränderungen in einem ganzheitlichen Wirkzusammenhang zu verstehen, die gewonnenen Erkenntnisse in geeignete Methoden, Technologien und Systeme zu überführen, und letztendlich den Transfer eines neuen Engineering-Ansatzes in industrielle Anwendungen zu ermöglichen.
Die Ausstattung des ZESS ist auf das Szenario „Vernetzte Produktion“ ausgerichtet. Kerntechnologien sind die mobile Robotik, die additive Fertigung und die intelligente Gebäudetechnik. Am ZESS können wir daher unter realitätsnahen Bedingungen an Zukunftstechnologien und innovativen Geschäftsmodellen forschen.
Veränderung, wohin man schaut: Digitalisierung, Servitisierung, Circular Economy
Digitalisierung ist für die industrielle Praxis zu einem strategischen Imperativ geworden, der erhebliche Auswirkungen auf Produkte, Kundenbeziehungen, Prozesse und die grundsätzliche Logik der Wertschöpfung hat. Die digitale Transformation hat sich daher auch zu einem populären Thema in der Forschung entwickelt. Hier lässt sich beobachten, dass viele Unternehmen Probleme damit haben, die Potenziale der Digitalisierung auszuschöpfen und ihre Investitionen in digitale Technologien zu kapitalisieren. Um dem entgegenzuwirken, verfolgen Unternehmen typischerweise folgende Strategien:
- Kommerzialisierung digitaler Lösungen: Bündelung einzelner Technologien zur Lösung komplexer Kundenprobleme
- Nutzbarmachung der Produktkonnektivität in Service-Geschäftsmodellen
- Etablierung eines Plattformgeschäftsmodells: Aufbau eines Anwendungsgeschäfts rund um die Algorithmen zur Datenanalyse
Auf die Unternehmen wirkt also zusätzlich zur digitalen Transformation auch der Trend der Servitisierung, also der Wandel vom klassischen Produktanbieter hin zum Serviceanbieter. Die Angebote reichen dabei von produktbegleitenden Dienstleistungen bis hin zu nutzenorientierten Geschäftsmodellen wie Abos oder Performance Contracting. Sowohl die Entwicklungen der Servitisierung als auch die der digitalen Transformation zahlen mit ihren Lösungsansätzen auf die Klimaziele und die Strategien rund um die Circular Economy ein.
Unser Blickwinkel auf Smarte Systeme
Smarte Systeme sind die Antwort auf die Veränderungsprozesse unserer Zeit. Mithilfe innovativer Geschäftsmodelle, humanzentrierter Arbeitssysteme und intelligenter Technologien schaffen industrielle Unternehmen und deren dazugehörige Ökosysteme durch Smarte Systeme verantwortungsvollen Wert. Am ZESS möchten wir Smarte Systeme in diesem Zusammenwirken verstehen und daraus Gestaltungs- und Transformationswissen für die Praxis ableiten. Ganz im Sinne des RUB-Leitbilds: Built to Change.
Geschäftsmodelle
Womit verdienen Industrieunternehmen in Zukunft ihr Geld? Das Verkaufen von Produkten ist längst nicht mehr die einzige Antwort auf diese Frage. Daher untersuchen wir innovative Formen der Wertschöpfungslogik, wie die Monetarisierung von Daten, Formen der Kreislaufwirtschaft, Plattform-ansätze oder nutzungsbezogene Geschäftsmodelle, wie z.B. Verfügbarkeitsgarantien oder Abo-Modelle.
Arbeitssysteme
Wie stellt sich Arbeit für uns dar, wenn Technologien wie Robotik oder Computer-algorithmen in unseren Alltag eingebettet sind und sich immer intelligenter und menschenähnlicher verhalten? Wir beschäftigen uns damit, wie man diese Formen der Arbeit organisieren kann und was das für unsere etablierten Ansätze in der Arbeitsgestaltung bedeutet.
Technologien
Wir beobachten nicht nur kontinuierlich die aktuellen technologischen Entwicklungen, sondern gestalten Zukunftstechnologien aktiv mit, von denen wir einschneidende Veränderungen für Arbeitsprozesse und Geschäftsmodelle, aber auch die Lösung gesellschaftlicher Probleme wie Energie, Umwelt oder Gesundheit erwarten können.